Das neue Ikepod Horopod Titanium kehrt zu klassischem Design und Schweizer Uhrwerk zurück
Ikepod hat seit seiner Gründung 1994 durch Oliver Ike und den Designer Marc Newson viele Höhen und Tiefen erlebt. Mit Marc Newsons fabelhaften Designs erlangte Ikepod schnell Berühmtheit, doch die explodierenden Preise zwangen die Marke schließlich in den Absturz. Nach mehreren Versuchen, die Preise mit japanischen Quarz- und mechanischen Uhrwerken zu zügeln, ist die neueste Neuigkeit von Ikepod eine Rückkehr zu guten alten Schweizer mechanischen Uhrwerken. Das für diese Kehrtwende ausgewählte Modell ist das Gen3 Horopod. Das neue Ikepod Horopod wurde von Designer Adrian Buchmann neu konzipiert und von der 2012 Gen2 Horizon inspiriert. Es verfügt über ein Titangehäuse und -armband mit einem Op-Art-Zifferblatt und tickt im Tempo neuer ETA 2824-Automatikuhren aus altem Lagerbestand, die Ikepod 2017 gekauft hat.
Zum Vergleich hier ein 2012 Ikepod Horizon Gen2 an einem Titanarmband – das Modell, das das neue Horopod Titanium inspiriert hat.
Seit dem ersten Tag stand bei Ikepod immer zeitgenössisches Design im Mittelpunkt. Newsons POD-Uhr, die vor seinem Einstieg bei Ikepod entworfen wurde, gab mit ihrer Silhouette einer fliegenden Untertasse und ihren großen Abmessungen den Designton für Ikepod an. Zwischen 2008 und 2012 stieg die Popularität und der Preis von Ikepod rasant an; Modelle der Gen1- und Gen2-Familien erzielten Preise von 12.500 CHF. Newson verließ Ikepod 2012 und die Marke brach schließlich zusammen. Die Marke wurde 2018 über eine Kickstarter-Kampagne wiederbelebt. Die Vision von CEO Christian-Louis Col für die Marke bestand darin, großartiges Design zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Um die Preise in Schach zu halten, wurden japanische Quarzwerke verwendet, bis 2020 die Megapod Automatic mit einem Miyota-Automatikwerk und einem sehr wettbewerbsfähigen Preis erschien Mehr Info.
Adrian Buchmanns Vision für die Horopod Titanium, die vom 2012er Gen2 Horizon-Modell aus Titan inspiriert ist, bleibt Ikepods Leidenschaft für alles Runde treu und verkörpert in kieselglatten Gehäusen in Form von Retro-Fliegenden Untertassen. Das Titangehäuse mit einem Durchmesser von 44 mm betont seine Rundheit durch eine kreisförmig gebürstete Oberfläche, einschließlich des Gehäusebodens mit seinem außermittigen – Sie haben es erraten – kleinen runden Bullauge, durch das man einen Blick auf das Uhrwerk werfen kann. Wie die Marke betont, fühlt sich der Durchmesser von 44 mm am Handgelenk tatsächlich wie 41 mm an, was wir mit Sicherheit bestätigen können.
Die verschraubte Krone mit vertieften Rillen gewährleistet die 50-m-Tiefenbeständigkeit. Das attraktive Armband mit seiner dezenten Schmetterlingsfaltschließe wurde ebenfalls von Buchmann neu gestaltet. Es besteht aus einzelnen, gebürsteten Titangliedern, wobei zwischen den bogenförmigen Gliedern mehr Platz ist, um ihr halbkreisförmiges Profil zu betonen.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Ikepod-Uhren sind ihre lustigen Zifferblätter, in diesem Fall verziert mit einer Op-Art-Reihe von Löchern, die Sie an die dreidimensionale Form und Textur eines Golfballs erinnern könnten. Es gibt sechs verschiedene Zifferblattfarben, die nach Städten mit unterschiedlichen Texturen benannt sind. Die Zifferblätter von Jodhpur (blau), Neom (grün) und Lisboa (schwarz) zeigen das coole perforierte Op-Art-Motiv; Puxi (grau) und Udaipur (weiß) haben erhabene Punkte und einen Super-LumiNova-Minutenring, und Petra (lachsfarben) hat eingravierte hufeisenförmige Figuren, die zur Mitte hin kleiner werden. Eine siebte Edition, die Horopod HO04 mit schwarzem Zifferblatt, feiert Ikepods 30. Jubiläum und ist auf 30 nummerierte Exemplare limitiert (nicht fotografiert). Ohne Indizes wird die Zeit durch leuchtende Stunden- und Minutenzeiger angezeigt, obwohl die Referenzen Puxi und Udaipur einen zusätzlichen leuchtenden Minutenring und einen Sekundenzeiger haben, der im Dunkeln blau leuchtet.
Die neuen Horopod Titanium-Modelle kehren zur ursprünglichen Formel der Marke mit in der Schweiz hergestellten Uhrwerken zurück und werden von ETA 2824-Automatikwerken angetrieben, die bei der Firmenübernahme im Jahr 2017 im Lagerbestand waren. Das bewährte Industriewerk schlägt mit 4 Hz und verfügt über eine bescheidene Gangreserve von 38 Stunden. Es ist durch das kleine Bullauge auf der Gehäuserückseite zu sehen. Darüber hinaus wurde das Gehäuse mit einer Schraube auf der Rückseite aufgerüstet, um Zugang zur Krone zu erhalten und die Krone bei der Wartung der Uhr nicht zu beschädigen – im Gegensatz zu Gen1 und Gen2, bei denen Design gegenüber Funktionalität im Vordergrund stand.
Alle sieben Varianten des Horopod werden mit dem neuen Titanarmband geliefert; ein zusätzliches schwarzes Gummiarmband mit Dornschließe ist in der runden Präsentationsbox enthalten, wie Sie an der lachsfarbenen Version sehen können, die wir für diese praktische Sitzung hatten.
Die Ikepod Horopod Titanium ist eine natürliche Weiterentwicklung des Designethos der Marke. Getreu der DNA von Ikepod präsentiert die Uhr ein minimalistisches Design mit Fokus auf Form und Funktion. Im Gegensatz zu einigen früheren Modellen, die sich stark auf experimentelle oder avantgardistische Elemente stützten, verfolgt die Horopod Titanium jedoch einen eher klassischen Ansatz und bietet eine ausgewogene, raffinierte Ästhetik, ohne Kompromisse bei der einzigartigen Designsprache einzugehen, für die Ikepod bekannt ist.
Gehäuse und Material: Die Rückkehr von Titan
Eines der herausragenden Merkmale der Horopod Titanium ist die Verwendung von Titan für das Gehäuse. Titan ist ein ideales Material für die moderne Uhrmacherei, da es unglaublich stark und dennoch leicht ist und sicherstellt, dass die Uhr langlebig ist, ohne schwerfällig zu sein. Die Verwendung von Titan erinnert auch an frühere Ikepod-Modelle, die fortschrittliche Materialien als Teil ihrer Designphilosophie verwendeten.
Das Gehäuse selbst ist rund und glatt und hat eine unverwechselbare kieselsteinartige Form. Dies steht im Einklang mit den früheren Designs der Marke, bei denen Kurven und organische Formen Vorrang vor harten Linien oder scharfen Winkeln hatten. Das Ergebnis ist eine Uhr, die sich sowohl modern als auch zeitlos anfühlt, bequem am Handgelenk liegt und dennoch eine starke Präsenz aufweist.
Mit einem Durchmesser von 42 mm schafft die Horopod Titanium eine Balance zwischen den größeren Gehäusegrößen, die in den letzten Jahren beliebt waren, und den bescheideneren Proportionen, zu denen viele Sammler heute zurückkehren. Die Dicke der Uhr beträgt knapp 10 mm, wodurch sie schlank genug ist, um sie unter einer Hemdmanschette zu tragen, aber dennoch präsent genug ist, um ein Statement zu setzen.
Zifferblattdesign: Minimalismus in seiner besten Form
Ikepod hat sich schon immer für Minimalismus eingesetzt, und die Horopod Titanium setzt diese Tradition fort. Das Zifferblatt ist schlicht und übersichtlich, ohne unnötige Komplikationen. Tatsächlich ist die Uhr ein einfaches, nur die Zeit anzeigendes Stück mit nur einem Stunden- und Minutenzeiger.
Was das Zifferblatt wirklich einzigartig macht, ist das Fehlen einer traditionellen Lünette, ein Markenzeichen der früheren Designs von Ikepod. Stattdessen reicht das Zifferblatt fast bis zum äußersten Rand des Gehäuses, was der Uhr ein weitläufiges, offenes Erscheinungsbild verleiht. Dies verbessert auch die Lesbarkeit, da kaum etwas vom sauberen, klaren Design der Zeiger und Indizes ablenkt.
Apropos Zeiger: Die Stunden- und Minutenzeiger sind schlicht, aber schön verarbeitet und haben eine schlanke, längliche Form. Sie bilden einen subtilen Kontrast zum Zifferblatt, das in mehreren Farbvarianten erhältlich ist, darunter ein auffälliges Mattschwarz, ein raffiniertes graues Sunburst-Finish und ein verspielteres blaues Finish. Jede Version behält die minimalistische Ästhetik bei, sodass der Träger eine Zifferblattfarbe wählen kann, die am besten zu seinem persönlichen Stil passt.
Uhrwerk: Die Kraft der Schweizer Technik
Eine der bedeutendsten Neuerungen beim Horopod Titanium ist sein Uhrwerk. Ikepod hat sich für dieses Modell für ein in der Schweiz hergestelltes Automatikwerk entschieden und damit sein Engagement für Qualität und Präzision bekräftigt. Während die Marke in der Vergangenheit mit Quarzwerken experimentiert hat, insbesondere in ihren günstigeren Linien, signalisiert die Entscheidung für ein Schweizer Automatikwerk hier eine Rückkehr zu ihren Wurzeln der hochwertigen Handwerkskunst.
Das Uhrwerk ist das Sellita SW200, ein zuverlässiges und angesehenes Schweizer Uhrwerk, das viele Luxusuhren der mittleren Preisklasse antreibt. Es verfügt über eine Gangreserve von 38 Stunden, eine gleichmäßige Schlagfrequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und ist für seine Robustheit und Wartungsfreundlichkeit bekannt. Obwohl es sich nicht um ein hauseigenes Uhrwerk handelt, ist es eine angesehene Wahl für eine Uhr dieser Preisklasse und gewährleistet Genauigkeit und Langlebigkeit.
Dieser Fokus auf Schweizer Uhrwerke entspricht allgemeinen Trends in der Uhrenindustrie, wo Verbraucher zunehmend nach mechanischen Uhrwerken suchen, die mehr als nur Funktionalität bieten – sie wollen die Kunstfertigkeit und Handwerkskunst, die mit traditioneller Uhrmacherkunst einhergeht.
Armband: Ein integriertes Meisterwerk
Eines der charakteristischen Merkmale von Ikepod-Uhren waren schon immer ihre integrierten Armbänder, und die Horopod Titanium bildet da keine Ausnahme. Die Uhr wird mit einem Gummiarmband geliefert, das sich nahtlos in das Gehäuse einfügt. Dies setzt die minimalistischen, ungebrochenen Linien fort, für die Ikepod bekannt ist, und bietet gleichzeitig Komfort und Haltbarkeit. Das Gummimaterial ist weich und dennoch robust, sodass die Uhr dem täglichen Tragen und sogar raueren Aktivitäten standhält.
Die Integration des Armbands in das Gehäuse ist makellos und setzt die kieselsteinartige Form der Uhr fort. Es wird mit einer einfachen Schnalle befestigt und bleibt damit der minimalistischen Philosophie der Marke treu. Obwohl die Horopod Titanium keine Taucheruhr ist, bedeutet die Wahl des Gummis für das Armband, dass sie wasserdicht ist und abenteuerlichere Situationen problemlos bewältigen kann.
Eine nostalgische Anspielung: Klassik trifft auf Moderne
Die Horopod Titanium ist mehr als nur eine Uhr – sie ist ein Symbol für Ikepods geschichtsträchtige Vergangenheit und seine Ambitionen für die Zukunft. Durch die Rückkehr zu klassischen Designelementen wie dem kieselsteinförmigen Gehäuse, dem minimalistischen Zifferblatt und der Verwendung von Schweizer Automatikwerken bekennt sich Ikepod eindeutig zu seinen Wurzeln und passt sich gleichzeitig an moderne Uhrmacherstandards an.
Für Sammler, die sich an die frühen Jahre der Marke erinnern, wird sich die Horopod Titanium vertraut und doch frisch anfühlen. Die Uhr greift viele Merkmale früherer Modelle auf, aktualisiert sie jedoch auf eine Weise, die für die heutigen Uhrenliebhaber zugänglicher und tragbarer wirkt.
Die Entscheidung, sich auf ein klassischeres Design zu konzentrieren, anstatt auf das experimentellere Aussehen früherer Ikepod-Modelle, könnte auch eine breitere Verschiebung auf dem Luxusuhrenmarkt widerspiegeln. In den letzten Jahren gab es einen deutlichen Trend zu Einfachheit und Zurückhaltung im Uhrendesign. Obwohl es immer Platz für avantgardistische Kreationen geben wird, tendieren viele Sammler und Liebhaber zu Uhren, die täglich getragen werden können und nahtlos sowohl in legere als auch formelle Umgebungen passen.
Wie schneidet die Horopod Titanium im Vergleich zu anderen Ikepod-Uhren ab?
Um die Bedeutung der Horopod Titanium zu verstehen, ist es hilfreich, sie mit einigen früheren Angeboten von Ikepod zu vergleichen. Eines der kultigsten Modelle aus den frühen Tagen der Marke ist die Hemipode, die über ein Mehrfachzifferblatt-Layout verfügte und von einem komplexeren mechanischen Uhrwerk angetrieben wurde. Die Hemipode war mutig, komplex und unverhohlen futuristisch, während die Horopod Titanium zurückhaltender ist und sich auf Einfachheit und Eleganz konzentriert.
Ein weiteres wichtiges Modell in der Geschichte von Ikepod ist die Megapode, die im Wesentlichen eine Taucheruhr mit einem markanten runden Gehäuse und einer großen Lünette war. Im Gegensatz dazu verzichtet die Horopod Titanium auf jegliche Art von drehbarer Lünette oder Komplikationen und reduziert das Design auf das Wesentliche.
In gewisser Weise fühlt sich die Horopod Titanium eher wie ein spiritueller Nachfolger des Horizon-Modells der Marke an. Wie die Horizon konzentriert sich die Horopod Titanium auf Minimalismus und verfügt über ein sauberes Zifferblatt und ein stromlinienförmiges Gehäuse. Während die Horizon sowohl als Quarz- als auch als Automatikversion erhältlich war, setzt die Horopod Titanium voll auf mechanische Uhrmacherkunst, ein Zeichen für das erneuerte Engagement der Marke für uhrmacherisches Handwerk.
Der breitere Kontext: Unabhängige Uhrmacherei und Ikepods Platz darin
Die Luxusuhrenbranche erlebt derzeit eine Renaissance der unabhängigen Uhrmacherei. Marken, die außerhalb der großen Konglomerate tätig sind, wie LVMH und Swatch Group, finden ein wachsendes Publikum unter Sammlern, die etwas Einzigartiges und Besonderes wollen. Ikepod passt mit seinem Fokus auf Design und Individualität genau in diese Kategorie unabhängiger Marken.
Die Herausforderung für unabhängige Marken besteht jedoch darin, ein Gleichgewicht zwischen Innovation und Tradition zu wahren. Während Sammler unabhängige Marken wegen ihrer Kreativität suchen, erwarten sie auch ein gewisses Maß an Handwerkskunst und Liebe zum Detail – etwas, das Schweizer Uhrwerke und hochwertige Materialien wie Titan bieten können.
Wie immer sagen Taten mehr als Worte. Und um zu beweisen, dass Ikepods neue Strategie, großartiges Design mit Schweizer Uhrwerken zu erschwinglichen Preisen anzubieten, echt ist, bietet die Marke einen aufschlussreichen Vergleich: Das 2012 veröffentlichte Gen1 Horizon-Modell aus Titan mit ETA 2892-Kaliber hatte einen Preis von 12.500 CHF; das neue Gen3 Ikepod Horopod Titanium kostet ein Viertel des Preises und kostet im Einzelhandel 2.990 CHF, 3.190 EUR, 3.490 USD oder 2.790 GBP. Und das macht sie weitaus attraktiver als in der Vergangenheit.